Gesunde Ernährung des Hundes Nährstoffe für den Hund

Kohlenhydrate im Hundefutter

Kohlenhydrate im Hundefutter

Wozu dienen Kohlenhydrate im Hundefutter?

Kohlenhydrate sind Verbindungen aus den Elementen Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff. Dazu gehören Zucker, Stärke und Zellulose. Zellulose dient als Ballaststoff. Im Verbund mit Wasser quillt sie auf und regt die Verdauung an. Der Anteil der Ballaststoffe an der Gesamtfuttermenge der Tiere sollte 4% nicht übersteigen.

Fette liefern zwar mehr Energie als Kohlenhydrate, dafür sind Kohlenhydrate für den Stoffwechsel des Hundes wesentlich schneller und besser verfügbar. Erst wenn die leichtverfügbaren Vorräte an Kohlenhydraten verbraucht sind, dienen zunächst Fette und dann auch Eiweiße als Energiespender. Obwohl sie als Futterbestandteil unverzichtbar sind, führt vor allem ein Überangebot an Kohlenhydraten zur Verfettung bei Hunden.

Kohlenhydratbedarf des Hundes

Erwachsene Hunde mit normaler Aktivität: 10,1 g pro kg Körpermasse und Tag*

Welpen und Jungtiere: 15,8 g pro kg Körpermasse und Tag*

Kohlenhydratmangel bei Hunden

Ein Mangel an Kohlenhydraten im Hundefutter führt zu:

  • fehlender Energie für den Zellstoffwechsel und damit Abbau der körpereigenen Energiereserven (Fettdepots),
  • Verdauungsproblemen durch fehlende Ballaststoffe und einem
  • Überangebot an Eiweißen und Fetten mit entsprechenden Auswirkungen.

Überangebot an Kohlenhydraten im Hundefutter

  • Übergewicht mit all seine negativen Folgen, wie z.B. verminderter Leistungsfähigkeit, Überbelastung im Halte- und Bewegungsapparat, Ekzeme und Infektionen in den Hautfalten, erhöhtes Risiko für Herzkrankheit und andere Organerkrankungen.
  • Durch Energieüberschuss teilweise auch verstärkte Unruhe bei den Tieren, sofern sie nicht genügend ausgelastet sind

Kohlenhydratquellen im Hundefutter

  • Kartoffeln
  • Reis bzw. Naturreis
  • Quinoa
  • Haferflocken
  • Vollkornspaghetti
  • Hartweizennudeln
  • Graupen
  • Hirse
  • Gerste
  • Amaranth
  • Maisflocken
  • Bulgur
  • Roggenprodukte
  • Luzernegrünmehl
  • Leinsamen
  • Melasse
  • Obst
  • Gemüse wie Möhren, Blumenkohl, Brokkoli, Rüben, Pastinaken

Weizenprodukte sind mit Vorsicht zu verfüttern, da sie bei einigen Tieren Allergien auslösen können. Das liegt vor allem daran, dass Weizen mittlerweile überall präsent ist, also auch in Leckerlies, Hundebackwaren und in vielen Hundefuttersorten. Die Hunde werden damit permanent konfrontiert. Abwechslung im Futternapf  und immer wieder getreidefreie Tage können Problemen vorbeugen. Viele Hundefutterhersteller werben inzwischen damit, dass sie auf Weizen und andere Getreidearten im Futter verzichten und dafür Kartoffeln einsetzen. In der ursprünglichen Ernährung von Wölfen und Wildhunden kommt beides nicht vor. Die Verdauung der Tiere hat sich inzwischen aber so weit angepasst, dass weder Getreide noch Kartoffeln ein Problem darstellen sollten. Auf die Menge kommt es an.

Obst und Gemüse enthalten nicht ganz so viele Kohlenhydrate wie die zuerst genannten Produkte, punkten dafür aber mit einem hohen Gehalt an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralien. Sie dürfen deshalb im Futter nicht fehlen.

Ballaststoffe wichtig in der Tiernahrung

Obwohl Ballaststoffe nur in kleiner Menge im Hundefutter benötigt werden, sind sie für die normale Darmtätigkeit sehr wichtig. Ballaststoffe gibt es in wasserlöslicher und unlöslicher Form. Die wasserlöslichen Ballaststoffe liefern die Stoffe zur Ernährung der nützlichen Darmbakterien und tragen dadurch zur Darmgesundheit des Hundes bei. Sie sind zum Beispiel in Äpfeln, Möhren, Artischocken und Erdbeeren zu finden. Die unlöslichen Faserstoffe wiederum quellen auf und sorgen für eine regelmäßige Darmtätigkeit. Dabei werden auch Schadstoffe ausgeschieden.

Lesen Sie mehr über die lebenswichtigen Nährstoffe:

Fette
Eiweiß
Vitamine
Mineralstoffe und Spurenelemente im Hundefutter
Wasser

 

*Quelle: „Ernährung und Diätik von Hund und Katze“, E.-G.Grünbaum

Foto auf der Seite “Kohlenhydrate im Hundefutter”: Haferflocken von congerdesignPixabay.com