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Achtung – versteckte Gefahren für Hunde in Nahrungsmitteln!
Gefährliche Lebensmittel für Hunde erkennt man nicht auf den ersten Blick, da viele dieser Nahrungsmittel für Menschen sogar gesund sind. Daher möchten wir Sie vor einigen giftigen Lebensmitteln für Hunde warnen.
Weintrauben
Weintrauben, Rosinen und Weintrester können für Hunde sehr schädlich sein und schlimmstenfalls sogar zum Tod führen. Allerdings sind nicht alle Hunde von dem Problem betroffen. Einige Tiere überleben den Genuss von Weintrauben völlig symptomfrei. Da allerdings rund die Hälfte aller Hunde davon erkrankt, sollten Weintrauben für den Hund tabu sein.
In vielen Publikationen werden 10 g Weinbeeren oder 2,8 g Rosinen pro kg Körpergewicht des Hundes als kritische Menge angesehen. Dennoch ist das keine feste Größe, auf die man sich blindlings verlassen kann. Manche Hunde entwickeln bereits nach der Aufnahme kleinster Mengen ernste Symptome und gehören dann sofort in tierärztliche Behandlung. Dort wird meist Erbrechen ausgelöst, möglicherweise sind Infusionen oder sogar eine Dialyse nötig. Als Erste-Hilfe-Maßnahme kann medizinische Kohle schon zu Hause verabreicht werden um die Vergiftung zu lindern. Da jeder Hund anders veranlagt ist, sollte man sich darüber aber möglichst mit dem/der behandelnden Tierarzt(in) vorab telefonisch verständigen.
Ursache und Symptome der Weintrauben-Unverträglichkeit von Hunden
In einer im Journal of Veterninary Internal Medicine veröffentlichten Studie wurden bei 43 Hunden nach dem Verzehr von Weintrauben deutliche Symptome beobachtet. Sie litten überwiegend an Durchfall, Erbrechen, Apathie, Urinverhaltung, Störungen im Bewegungsablauf, Anorexie und Schwäche. Unter den Laborwerten fielen bei fast allen Hunden ein stark verändertes Calcium-Phosphor-Produkt, Hyperphosphatämie und Hyperkalzämie auf. Bei vielen wurden die Nierentubuli letztlich stark geschädigt. 23 Hunde überlebten, wobei nur 15 wieder vollständig gesund wurden.
Die Ursachen der Weintrauben-Unverträglichkeit bei Hunden ist unklar. Lange Zeit wurde Oxalsäure als Übeltäter vermutet, was sich allerdings nicht beweisen ließ. Weintrauben enthalten 7,9 mg Oxalsäure auf 100 g, Erdbeeren, Himbeeren und andere Früchte rund doppelt so viel. Mangold enthält sogar 650 mg, Spinat 440 mg und Roten Beete 181 mg Oxalsäure pro 100 g. Diese Nahrungsmittel sind bisher nicht durch Nebenwirkungen aufgefallen. Da Spinat und Rote Beete sogar häufig in Trockenfutter und als Zusatz zum Frischfutter verwendet werden, darf man davon ausgehen, dass sie keine gesundheitliche Gefahr darstellen.
In Verdacht geriet auch der Gerbstoff Tannin (Phenol), der zwar grundsätzlich nützlich ist, aber auch allergische Symptome auslösen kann. Auch die Belastung der Trauben mit Pestiziden und Schwermetallen ist als Ursache für die Gesudnheitsprobleme denkbar. Eine genetische Veranlagung könnte ebenso eine Rolle spielen, wenn es bei vielen Hunden zu Gesundheitsschäden nach Weintrauben-Genuss kommt und bei anderen nicht.
Unsere eigenen Erfahrungen
In unserem Garten gedeihen einige gut fruchtende Weinstöcke. Unsere ersten Hunde, stattliche Neufundländer, verleibten sich eine Menge Weintrauben ein, ohne je Schaden dadurch zu erleiden. Damals war das Weintrauben-Problem noch nicht bekannt. Heute versuchen wir unsere Hunde (Cairn Terrier) von den verbotenen Früchten fernzuhalten und schneiden die Trauben in Reichweite vorsichtshalber ab. Doch unsere cleveren Cairnchen stibizen alles, was wir übersehen haben. Bislag zum Glück ohne negative Folgen. Eine Hündin litt dadurch einmal unter Überkeit und Durchfall. Allerdings hatte sie herabfallende und zu Teil schimmlige Traubenreste verschlungen, bevor wir das verhindern konnten. Mit einigen Gaben medizinischer Kohle kam alles wieder ins Lot.
Anzumerken wäre, dass unser Wein nicht mit Pestiziden oder anderen chemischen Mitteln behandelt wird.
Mit der Schilderung eigener Erfahrungen möchte ich die Gefahr durch Weintrauben keinesfalls kleinreden, sondern ausdrücklich davor warnen. Falls Ihr Hund Weintrauben genascht hat und einige der oben genannten Sysmptome zeigt, sollten Sie ihn sofort tierärztlich behandeln lassen.
Schokolade
Schokolade enthält Theobromin, was für Hunde giftig ist. Sie gehört deshalb keinesfalls auf den Speisezettel Ihres Lieblings. Durchfall, Erbrechen, Atemnot, Zittern und Kreislaufbeschwerden kann ein Hund bekommen, wenn er Schokolade frisst. Sie wirkt in größeren Portionen für Hunde mitunter tödlich.
Xylith und andere Zucker-Ersatzstoffe
So mancher Zucker-Ersatzstoff hat in der menschlichen Ernährung für Furore gesorgt, weil er Kalorien sparen hilft und etwas gesünder erscheint als Zucker. Dazu gehört auch Xylith, ein Zucker-Ersatzstoff, der aus finnischen Birken gewonnen wird.
Xylith wird gern beim Backen eingesetzt, ist aber auch in Kaugummi, Süßigkeiten, Süßspeisen und Zahnpasta enthalten. Halten Sie Ihren Hund unbedingt fern davon und geben Sie ihm niemals Xylith-haltiges Backwerk zum Fressen! Xylith bewirkt bei Hunden eine starke Insulin-Ausschüttung durch die Bauchspeicheldrüse, der ein extremer Blutzucker-Abfall folgt. Selbst Glucose-Infusionen durch den Tierarzt können meist nicht verhindern, dass die Leber stark geschädigt wird. Hunde, die Xylith gefressen haben, gehören als Notfall sofort in die Behandlung des Tierarztes, der Erbrechen auslösen wird, um möglicherweise noch im Magen befindliches Xylith herauszubefördern. Zunächst zeigen Hunde Anzeichen von Schwäche, Verwirrung, Apathie, Durchfall und Krämpfe durch Xylith. Ihr Zustand verschlechtert sich oft schnell, die Leber erleidet dauerhaften Schaden und sie können ins Koma fallen und sterben.
Andere Zucker-Ersatzstoffe wie Stevia, Aspartam und Sorbitol bewirken zwar keinen so extremen Blutzuckerabfall, können aber auch für schwere Durchfälle, Erbrechen und damit zusammenhängende Kreislaufprobleme sorgen. Daher ebenfalls außer Reichweite von Hunden aufbewahren!
Künstliche Konservierungsstoffe
Zur Konservierung des Futters oder zur Verbesserung der Akzeptanz werden auch heute noch vielen Fertigfuttern Stoffe zugesetzt, die sich gesundheitsschädlich auswirken können. Genannt seien BHA (Butylhydroxyanisol), BHT (Butylhydroxytoluol) und Ethoxyquin. Achten Sie beim Kauf des Futters darauf, dass sich diese Stoffe möglichst nicht darin befinden. Doch auch Kupfer oder synthetische Vitamine in zu hoher Konzentration können gesundheitsschädigend wirken.
Wie schon an anderer Stelle gesagt, hat das ideale Fertigfutter Ausgangsprodukte in Lebensmittelqualität und einen hohen Fleischanteil. So hochwertige Hundefutter oder haben zwar ihren Preis, werden aber in der Regel vernünftig konserviert.
Knochen
Knochen sind eigentlich ungefährlich, bergen aber einige Tücken. Hunde leiden unter Verstopfung, wenn sie zu viele Knochen fressen. Das passiert vor allem bei älteren und bewegungsarmen Tieren. Spitze Röhrenknochen vom Geflügel oder Kotelett können den Verdauungstrakt schädigen. Das passiert vor allem, wenn die Knochen sehr ausgetrocknet sind, was durch Braten oder Kochen passiert. Damit also Vorsicht. Ein schöner roher Kalbsknochen ist für Ihren Hund jedoch ein Hochgenuss. Er reinigt die Zähne, sorgt für eine starke Kaumuskulatur und für eine Zufuhr an natürlichen und damit bestens verwertbaren Mineralien.
Foto: Schokolade von elsenaju – Pixabay.com